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AutorenbildSascha Zachhuber

Schweden steckt in einer Lesekrise


Schweden ist seit Langem für seine Liebe zur Literatur und seine ausgeprägte Lesekultur bekannt. Mit Autoren wie Astrid Lindgren und Stieg Larsson in ihrem literarischen Erbe haben schwedische Bücher Leser auf der ganzen Welt erreicht. Doch in jüngster Zeit zeichnet sich im Land ein besorgniserregender Trend ab – ein dramatischer Rückgang der Zahl der Schüler, die Bücher zum Vergnügen in die Hand nehmen.


Laut Statistiken von Statistics Norway (SCB) ist die Zahl junger Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren, die in ihrer Freizeit Bücher lesen, in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Schweden, das einst für seine lesende Bevölkerung bekannt war, hat heute einen Anteil junger Menschen, die nie oder nur selten Bücher lesen, und dieser Anteil nimmt besorgniserregend zu. Diese Entwicklung hat bei vielen Sorgen um die Zukunft der schwedischen Literatur und Kultur ausgelöst.


Es wird angenommen, dass mehrere Faktoren für die schwedische Lesekrise verantwortlich sind. Einer der greifbarsten ist die zunehmende Digitalisierung und der Zugang zu alternativen Unterhaltungsformen. Da Smartphones, soziale Medien und Streaming-Dienste um die Aufmerksamkeit junger Menschen konkurrieren, werden Bücher manchmal von digitalen Bildschirmen überschattet.


Auch die Schule spielt bei dieser Entwicklung eine wichtige Rolle. Der Druck auf Schüler, in standardisierten Tests und Bewertungssystemen gute Leistungen zu erbringen, kann dazu führen, dass sie das Lesen eher als Pflicht denn als Vergnügen betrachten. Dies wiederum kann die Motivation zum Lesen in der Freizeit verringern.


Die reduzierte Lektüre hat weitreichende Folgen für die Gesellschaft. Lesen fördert die Sprachentwicklung, das kritische Denken und die Vorstellungskraft. Wenn sich weniger junge Menschen dafür entscheiden, Bücher zu lesen, kann dies negative Auswirkungen auf diese Fähigkeiten haben, was Folgen für ihren akademischen Erfolg und ihre persönliche Entwicklung haben kann.


Um die schwedische Lesekrise umzukehren, ist die Zusammenarbeit mehrerer Akteure erforderlich. Schulen müssen das Lesen als Vergnügen fördern und den Schülern die Möglichkeit bieten, verschiedene Genres und Autoren kennenzulernen. Eltern und Erziehungsberechtigte können eine entscheidende Rolle spielen, indem sie ihre Kinder zum Lesen anleiten und ermutigen.


In dieser Woche hat auch die Politik eingegriffen und verkündet, dass ab 2025 alle Schülerinnen und Schüler per Gesetz einen Anspruch auf eine bemannte Schulbibliothek haben. Bildungsministerin Lotta Edholm (Liberalerna) glaubt, dass eine gut funktionierende Schulbibliothek mit Schulbibliothekaren einen großen Einfluss auf das Lesen haben kann.



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